Longieren im Fahrsport: Vom Einspänner bis zum Vierspänner richtig gymnastizieren
Longieren als wertvolle Ergänzung zum Fahrsporttraining
Für Fahrpferde ist eine vielseitige Ausbildung besonders wichtig. Das Longieren stellt dabei eine ausgezeichnete Ergänzung zum regulären Fahrtraining dar. Es bietet sowohl für das Pferd als auch für den Menschen verschiedene Vorteile, die wir in diesem Artikel näher beleuchten möchten.
Grundausrüstung für das Longieren
Bevor es mit dem Training losgehen kann, benötigen Sie die richtige Ausrüstung. Unverzichtbar sind:
- Eine Longe in geeigneter Länge (meist 7-8 Meter)
- Ein gut sitzender Longiergurt
- Eine Longierpeitsche
- Gamaschen oder Bandagen zum Schutz der Beine
Vorteile des Longierens für Fahrpferde
Das Longieren bietet mehrere positive Aspekte für die Ausbildung eines Fahrpferdes:
1. Gymnastizierung: Ohne das Gewicht von Kutsche und Geschirr kann sich das Pferd freier bewegen und seinen Körper besser durcharbeiten. Dies fördert die Muskulatur und Beweglichkeit.
2. Mentales Training: Am Ende einer Longeneinheit sind Pferde meist konzentrierter und aufnahmefähiger. Dies kann man gut für anschließendes Fahrtraining nutzen.
3. Gehorsamsschulung: Die Arbeit an der Longe schult die Reaktion auf Stimmhilfen. Diese Fähigkeiten ist auch beim Fahren von großer Bedeutung.
Praktische Tipps für das Longieren
Für erfolgreiches Longieren sollten einige wichtige Punkte beachtet werden:
- Beginnen Sie jede Einheit mit einer Aufwärmphase im Schritt
- Achten Sie auf einen gleichmäßigen Zirkel von etwa 15-18 Metern Durchmesser
- Wechseln Sie regelmäßig die Handwechsel
- Bauen Sie Übergänge zwischen den Gangarten ein
- Beenden Sie das Training, wenn das Pferd konzentriert mitgearbeitet hat
Besonders wichtig ist die korrekte Verschnallung des Longiergeschirrs. Es muss so angepasst sein, dass es dem Pferd genügend Bewegungsfreiheit lässt, aber trotzdem die gewünschte Einwirkung ermöglicht. Ein rutschendes oder schlecht sitzendes Geschirr kann zu Verspannungen oder sogar Verletzungen führen.
Integration in den Trainingsplan
Longieren sollte nicht als isolierte Trainingseinheit gesehen werden, sondern als Teil eines durchdachten Gesamtkonzepts. Ein bis zwei Longeneinheiten pro Woche können das Fahrtraining sinnvoll ergänzen. Dabei ist es ratsam, die Longenarbeit vor allem an trainingsfreien Tagen oder als Aufwärmeinheit vor dem Anspannen einzubauen.
Für Anfänger im Fahrsport empfiehlt es sich, zunächst einen erfahrenen Trainer zu Rate zu ziehen. Dieser kann die korrekte Handhabung der Longe und Longierpeitsche demonstrieren und wichtige Hinweise zur Körperstellung und zum Timing geben.
Fazit: Das Longieren ist eine wertvolle Ergänzung im Training von Fahrpferden. Es fördert nicht nur die körperliche Entwicklung des Pferdes, sondern unterstützt auch die mentale Ausbildung. Mit der richtigen Ausrüstung und fachkundiger Anleitung können Sie durch regelmäßiges Longieren die Grundlagen für erfolgreiches Fahrtraining schaffen.
Tipp: Lassen Sie sich die richtige Technik und den Umgang mit der Ausrüstung von einem erfahrenen Ausbilder zeigen. Dies ist eine Investition, die sich für Sie und Ihr Pferd langfristig auszahlt.
